Du fragst dich, ob du deinen Körper entgiften solltest und wenn ja, wie das geht? Wir erklären dir die verschiedenen Entgiftungskuren, die wissenschaftliche Datenlage und was du sonst noch gegen Noxen tun kannst.
Körper entgiften: Vorteile
Das Entgiften soll den Körper von Schadstoffen aus der Umwelt wie Medikamenten und Chemikalien reinigen. Dieser Vorgang wird auch als Detox bezeichnet. Das Wort leitet sich vom englischen “to detox” ab und bedeutet übersetzte entgiften. Durch Leber, Nieren und die Haut werden Gifte üblicherweise entschärft und ausgeschieden. Bei einer starken Belastung mit Umweltgiften kann durch zusätzliches Entgiften der Körper unterstützt werden.
Die innere Reinigung des Körpers soll:
- zu mehr Energie führen.
- dein Immunsystem verbessern.
- das Gewicht reduzieren.
- für mehr Wohlbefinden sorgen.
- deinen Darm gesund halten.
- den Säure-Basen-Haushalt in Balance bringen.
Welche Methoden zum Entgiften gibt es?
Hier erfährst du beliebte Detox-Kuren, mit denen du deinen Körper entgiften kannst. Aber Vorsicht, nicht jede Methode ist für jeden geeignet. Beispielsweise sollten Diabetiker Typ 1, Schwangere und Stillende sowie Menschen mit Krebserkrankungen nicht oder nur mit ärztlicher Unterstützung fasten.
Heilfasten und Saftfasten
Fasten ist ein jahrtausendealtes Konzept, um den Körper in Balance zu bringen. Früher hatte der bewusste Verzicht auf Lebensmittel häufig religiöse oder rituelle Hintergründe. In der heutigen Zeit fasten viele Menschen auch für ihre Gesundheit.
Sowohl beim Saft- als auch beim Heilfasten wird auf jegliche Form von fester Nahrung verzichtet. Lediglich frische vitaminreiche Gemüse- und Obstsäfte sind für die Energieversorgung erlaubt. Meist dauert eine solche Kur zwischen drei Tagen und zwei Wochen an. Während dieser Zeit kann sich beispielsweise der Darm erholen und natürlich reinigen.
Der Begriff Heilfasten ist von Dr. Otto Buchinger geprägt. Er entwickelte ein genaues Konzept mit Entlastungstagen, Darmreinigung, Fasten- und Aufbautagen. Häufig wird diese Entgiftung des Körpers durch zusätzlich Maßnahmen wie Ölziehen, Entspannungsübungen und Trockenbürsten unterstützt.
Im Anschluss nach einer solchen Fastenkur ist es ratsam, deine Darmflora mit gesundheitsförderlichen Darmbakterien aufzubauen. Wertvolle probiotische Bakterienkulturen unterstützen die Darmflora.
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Zitronensaft-Diät (Master-Cleanse)
Diese Entgiftungskur ist ähnlich dem Saftfasten. Feste Lebensmittel sind für maximal zehn Tage in deiner Ernährung tabu. Dafür werden etwa sechs bis zwölf Gläser von einem Gemisch aus Zitronensaft, Cayennepfeffer und Ahornsirup getrunken. Dieses soll entgiften, indem es den Stoffwechsel ankurbelt, die Durchblutung steigert und verdauungsförderlich sowie fettabbauend wirkt. Dazu gibt es über den Tag verteilt reichlich Wasser.
Detox-Yoga
Durch spezielle Yoga- und Atemübungen soll der Stoffwechsel angeregt, die Organe massiert und so der Körper entgiftet werden. Die besten Yoga-Stellungen zum Detoxen sind zum Beispiel “Haltung des Kindes” oder der “Drehsitz”. Meist sind die Übungen allein nicht ausreichend für die Reinigung. Zusätzlich werden ayurvedisches Fasten, Einläufe und yogische Nasenspülungen durchgeführt. Das ayurvedische Fasten läuft je nach Dosha-Konstellation unterschiedlich ab. Strenges Fasten mit Wasser, Ingwertee und Reisbrühe, aber auch eine leichte Suppenkur mit drei kleinen Mahlzeiten pro Tag ist möglich.
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Wissenschaftliche Einschätzung einer Entgiftungskur
Aus Sicht der konventionellen, westlichen Medizin gibt es keine “Schlacken”, die es durch Entgiften zu entfernen gilt. In der Naturheilkunde und TCM (traditionelle chinesische Medizin) wird das Thema offener empfangen. Doch wie sieht die wissenschaftliche Studienlage aus?
Ernüchternderweise können nur wenige Effekte durch das Entgiften des Körpers belegt werden. Zu den Detox-Diäten gibt es entweder keine Studien oder wenige mit geringen Aussagewerten, da methodische Einschränkungen die Ergebnisse kaum brauchbar machen.
Heilfasten hingegen ist wissenschaftlich gut untersucht. Es konnten Verbesserungen von bestimmten Krankheiten, wie chronische Entzündungen, bestätigt werden. Zudem wird der Effekt der Autophagie, welcher mit einer Entgiftungskur zusammenhängen könnte, aktuell stark erforscht.
Autophagie
Dieser Begriff bezeichnet ein Reinigungsprogramm der Körperzellen, welches zum Abbau von fehlerhaften Proteinen und Zellbestandteile führt. Für bestimmte Fastenarten wie Intervallfasten konnte bereits gezeigt werden, dass diese die Autophagie aktivieren. Aus diesem Grund ist es auch denkbar, dass diese Effekte beim Saftfasten oder Heilfasten aktiviert werden und so den Körper von innen reinigen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge – Tipps zum Körper entgiften
Damit du erst gar nicht deinen Körper entgiften muss, kannst du versuchen eine hohe Schadstoffaufnahme zu vermeiden. Hierfür haben wir einige Tipps für dich:
- Verwende Kosmetika ohne Erdöl. Mit Naturkosmetik bist du meist auf der sicheren Seite.
- Rauchen bringt viele Schadstoffe in deinen Körper. Eine Entwöhnung wirkt sich positiv auf deine Gesundheit aus.
- Trinke nur wenig Alkohol. Denn auch hierdurch entstehen viele ungünstige Substanzen.
- Das am besten geeignete Getränk ist Wasser, es unterstützt die Reinigung durch die Nieren.
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft wie im Wald tut der natürlichen Entgiftung des Körpers gut. Zudem regst du deinen Stoffwechseln an.
- Eine starke Darmflora hilft deinem Körper beim Kampf gegen Schadstoffe.
- Zimmerpflanzen sind wie ein Luftfilter. Nutze diese, um beispielsweise den Benzolgehalt in der Raumluft natürlich zu verringern.
- Achte beim Kauf von Kleidung auf schadstofffreie Materialien. Beispielsweise ist übliches Leder mit Chrom gegerbt.
- Stelle deine Ernährung auf fleischarm, aber gemüse- und obstreich um. So bist du mit vielen Vitaminen versorgt und stärkst dein Immunsystem.
- Bevorzuge ökologisch erzeugte Produkte, um Pestizide zu vermeiden.
- Wasche Obst und Gemüse sorgfältig.
- Innereien und Wildpilze können mit Schwermetall oder radioaktiv belastet sein. Verzehre diese Lebensmittel nur selten.
- Um den Arsengehalt von Reis zu reduzieren, solltest du diesen in reichlich Wasser garen und das Wasser anschließend abgießen.
- Wähle exotische Fische mit Bedacht. Raubfische wie Thunfisch können stark mit Schwermetall belastet sein. Scholle oder Hering sind eine bessere Wahl.
- Kekse, Pommes und Co. nicht zu dunkel backen, denn dann entstehen große Mengen an Acrylamid, welche schädlich für deine Gesundheit sind.
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Entgiftung des Körpers: Fazit
Durch die Entgiftung des Körpers solltest du zu mehr Energie kommen, dich wohler und fitter fühlen. Es gibt eine Vielzahl an Methoden, um den Körper bei seiner natürlichen Reinigung durch Leber, Niere und Haut zu unterstützen. Das Fasten kann durch einen Verzicht auf feste Nahrung entgiften, während Yoga die Entgiftungsorgane anregt.
Wissenschaftlich sind nur wenige dieser Effekte nachweisbar. Daher ist bisher die beste Möglichkeit den Körper zu entgiften, zu versuchen möglichst wenige Gifte aufzunehmen. Starte jetzt mit unseren Tipps in ein natürlich schadstoffarmes Leben.