Hitze durchströmt deinen Körper, dein Herz schlägt schneller oder du wachst schweißgebadet auf? Hitzewallungen und Schweißausbrüche gehören zu den häufigsten Beschwerden, die Frauen in den Wechseljahren erleben. Das macht diese Zeit nicht sonderlich angenehm. Hier erfährst du Nützliches zum Thema Ursachen und Umgang mit Hitzewallungen, Wechseljahre und Co.
Inhaltsverzeichnis
Hitzewallungen: Die fliegende Hitze
Hitzewallungen kennt wohl jeder, egal ob jung oder alt. Zum Beispiel beim Sport, beim Genuss von scharfem Essen oder in stressigen Situationen. Sie sind jedoch auch Vorbote und typische Beschwerde der weiblichen Wechseljahre. Etwa 85 Prozent aller Frauen berichten von Hitzewallungen und damit einhergehenden Schweißausbrüchen in den Jahren vor und nach der Menopause. Bei 55 Prozent beginnen die Hitzewellen bereits bevor der Zyklus unregelmäßig wird. Typisch für Hitzewallungen sind:
- ein leicht drückender Kopf und das Gefühl von Unbehagen
- eine plötzliche Wärmewelle, die sich in Gesicht, Hals und Oberkörper ausbreitet
- das Erröten des Gesichts
- Schweißausbruch oder das Gefühl von Hitzestau
- leichtes Frösteln und Kältegefühl in Folge des Schweißausbruchs
Die Hitzeschübe können öfters in der Woche oder sogar mehrmals am Tag auftreten und dauern von einigen Sekunden bis zu mehreren Minuten an. Weshalb dieses Symptom auch fliegende Hitze genannt wird. Auch nachts können Wärmeschübe auftreten. Betroffenen Frauen wachen häufig schweißgebadet auf. Das verkürzt die wichtige Tiefschlafphase und kann so die nächtliche Regeneration stören. Auch wenn manche Frauen quasi symptomfrei durch die Wechseljahre gehen, leiden etwa ein Drittel an heftigen Beschwerden.
Hitzewallungen: Wechseljahre und hormonelle Umstellung
Aber was passiert in den Wechseljahren? Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase hormoneller Umstellung im Leben einer Frau. In dieser Zeit verändert sich der Hormonhaushalt: Die Eierstöcke stellen die Produktion von Geschlechtshormonen wie Östrogen und Progesteron allmählich ein und der Zyklus beginnt unregelmäßiger zu werden. So bereitet sich der Körper auf die letzte Monatsblutung, die Menopause, vor. Mit der Menopause endet die fruchtbare Lebensphase der Frau. In Deutschland tritt sie bei der Mehrheit der Frauen um das 51. Lebensjahr ein. Die Prämenopause beginnt meistens bereits Mitte 40. Wechseljahresbeschwerden können jedoch auch noch nach der Menopause anhalten. Diese Zeit wird Postmenopause genannt.
Wechseljahresbeschwerden begleiten betroffene Frauen laut einer Studie im Schnitt etwas länger als 5 Jahre. Neben den weitverbreiteten Hitzewallungen, die häufig mit starkem Schwitzen verbunden sind, können weitere Symptome Begleiterscheinung der Wechseljahre sein. So können Frauen in den Wechseljahren auch an Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, innerer Unruhe, trockenen Schleimhäuten oder Gewichtszunahme leiden.
Hitzewallungen: Pflanzliche Helfer
Bei vielen der gängigen Symptome der Wechseljahre wird angenommen, dass sie auf die beschriebene Veränderung der Hormone im Körper zurückzuführen sind. Eine Hormonersatztherapie kommt für jene Frauen infrage, die von heftigen Wechseljahresbeschwerden betroffen sind. Jedoch kann eine konventionelle Hormontherapie das Risiko für Krankheiten wie Brustkrebs oder Blutgerinnsel erhöhen.
Pflanzliche Helfer bieten hier eine Alternative. Denn einige Heilpflanzen wirken sich auch auf den Hormonhaushalt aus. So enthält der heimische Rotklee sekundäre Pflanzenstoffe, die in ihrer Struktur dem Geschlechtshormon Östrogen ähneln. Solche Phytoöstrogene finden sich auch in sibirischem Rhabarber. Beide sind in der Lage, ähnlich wie Hormone an die Östrogen-Rezeptoren anzubinden. Dadurch können sie zu einer Linderung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen beitragen. Derzeit werden sie als risikofreie Alternative zur Hormonersatztherapie diskutiert. Eine ähnliche Wirkung wird auch Diosgenin zugeschrieben, welches in Yamswurzel Extrakt steckt. Es gleicht dem Hormon Progesteron. Mönchspfeffer ist eine weitere Heilpflanze, der eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt zugeschrieben wird. Auch Baldrian, Salbei oder Lavendel wird eine lindernde Wirkung bei typischen Symptomen der Wechseljahre nachgesagt.
5 Tipps bei Hitzewallungen in den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess, der zum Leben jeder Frau dazu gehört. Ein selbstbewusster und achtsamer Umgang mit dieser Phase kann helfen, Hitzewallungen, Schweißausbrüche und anderen möglichen Wechseljahresbeschwerden vorzubeugen oder sie zu lindern. Deshalb haben wir 5 Tipps zusammengestellt, die dir im Umgang mit Hitzewallungen in den Wechseljahren helfen können:
1. Vitaminreiche Ernährung
Von einer ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung können Frauen in den Wechseljahren besonders profitieren. Die Vitamine B6 und B12 tragen gemeinsam mit Folsäure zu einem normalen Hormonstoffwechsel bei. Was den Körper unterstützen kann Hitzewallungen besser zu regulieren. Einige der Vitalstoffe stecken beispielsweise in Hülsenfrüchten, Nüssen oder Meeresfrüchten. Bei einer veganen oder vegetarischen Ernährung kann vor allem Vitamin B12 zu kurz kommen, da es ausschließlich in tierischen Produkten zu finden ist. Deshalb können zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel für dich infrage kommen.
2. Pflanzliche Helfer
Auch pflanzliche Helfer können deinen normalen Hormonhaushalt unterstützen und dazu beitragen, Hitzewallungen und andere Beschwerden vorzubeugen oder zu lindern. Phytoöstrogene sind beispielsweise in Rotklee, sibirischem Rhabarber oder Soja enthalten. Auch Mönchspfeffer oder Yamswurzel Extrakt werden eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt zugeschrieben. Lavendel und Baldrian können beruhigen. Häufig findest du Präparate, in denen gleich mehrere dieser wertvollen Pflanzenstoffe integriert sind. Auch bei pflanzlichen Wirkstoffen solltest du dich durch deine Ärztin oder deinen Arzt beraten lassen. Denn sie sollten passgenau auf deine individuellen Bedürfnisse in den Wechseljahren abgestimmt sein. Übrigens kann eine medizinische Untersuchung auch abklären, ob du nicht aus anderen Gründen unter Hitzewallungen leidest. Beispielsweise sind diese auch typisch bei einer Histaminintoleranz.
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3. Schweißtreibende Genussmittel meiden
Kaffee, Alkohol oder Nikotin können Hitzewallungen und Schweißausbrüche begünstigen. Gerade in den Wechseljahren solltest du sie deshalb meiden oder am besten ganz weglassen, um unangenehme Symptome zu verringern. So lecker würzige und scharfe Speisen sind, auch sie können zu Hitzewallungen führen. Stattdessen kannst du deine Gerichte mit frischen und aromatischen Kräutern wie Petersilie oder Basilikum aufpeppen.
4. Entspannung
In den Wechseljahren kann Stress im Alltag vermehrt Hitzewallungen zur Folge haben. Baue deshalb ausreichend Ruhemomente in deinen Tag ein. Sie können dir helfen, deine Beschwerden zu lindern. Regelmäßige Yogaübungen, Spaziergänge, Meditation oder auch progressive Muskelentspannungen sind Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen. Welche Methode zu dir passt, findest du am besten durch Ausprobieren heraus.
5. Kleidung
Unser letzter Tipp: Wähle die richtige Kleidung für die Wechseljahre. Kleide dich nach dem Zwiebelprinzip mit mehreren Lagen Kleidung. So kannst du, wenn du ins Schwitzen gerätst, schnell etwas ausziehen. Beginnst du danach zu frieren, kannst du ebenso schnell wieder eine Lage anziehen. Ebenso sinnvoll ist Kleidung aus atmungsaktiven Naturstoffen wie Leinen, Baumwolle oder Seide.
Mit diesen praktischen Tipps kannst du gekonnt und selbstbewusst mit den Symptomen der Wechseljahre umgehen und Beschwerden vorbeugen. Damit du auch in dieser Phase dein Leben in vollen Zügen genießen kannst.
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Die Wirkung von Rotklee in den Wechseljahren
Quellen:
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4890704/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19188852/