Die Wechseljahre sind für viele Frauen eine belastende Zeit. Hitzewallungen und mehr gehören dann zum Alltag, denn die Hormone geraten aus der Balance. Für eine Hormonersatztherapie entscheiden sich dennoch nicht viele. Die Nebenwirkungen sind einfach zu groß. Eine Alternative bilden Phytoöstrogene aus Heilpflanzen wie Rotklee. Erfahre hier die Zusammenhänge zwischen Rotklee, Wechseljahren und Phytoöstrogenen.
Inhaltsverzeichnis
Das ist Rotklee
Violett-rote Blüten zieren hierzulande viele Wiesen. Schaust du genauer hin, dann erkennst du, dass es Rotklee ist, der auch Wiesenklee genannt wird. Diese Kleeart ist nicht nur mit Weißklee verwandt, sondern auch mit Soja. Die Pflanzen gehören nämlich in die gleiche botanische Familie der Hülsenfrüchte.
Um Klee ranken sich viele Mythen und Legenden. Eva soll aus dem Paradies Klee mitgenommen haben. Die Kelten nutzten Klee als Talisman und bis heute ist Klee in Irland ein Nationalsymbol und das nicht grundlos.
Verwendung von Rotklee
Die Pflanze ist schon lange ein fester Bestandteil in der Landwirtschaft. Sie wird einerseits zur Gründüngung und als eiweißreiche Futterpflanze eingesetzt, andererseits ist sie eine wichtige Blüte für Bienen und somit auch für Imker. Zudem ist Rotklee eine Alternative zu Mais in Biogasanlagen.
Doch der Klee kann noch mehr: Eventuell hast du sogar schon mal eine Blüte gegessen. Denn traditionell gehört Rotklee auch in die Ernährung. Die Blüten schmecken leicht süßlich und sind ein optischer Hingucker in Salaten. Gelegentlich sind die Blüten getrocknet auch in Teemischungen enthalten. Im Frühling kannst du die jungen Blätter des Klees für Kräuterquark oder in einem Salat verwenden. Geschmacklich ähneln sie Feldsalat.
Rotklee in der Naturheilkunde
Bereits Hildegard von Bingen berichtete von der heilenden Wirkung des Rotklees. Seither wird Wiesenklee gegen Halsschmerzen, Zahnfleischbluten, Unwohlsein, Bronchitis und Frauenleiden eingesetzt. Heute wissen wir, dass in der Pflanze nützliche Inhaltsstoffe stecken:
- Vitamine (Vitamin B1, Vitamin B3, Vitamin C)
- Mineralstoffe (Magnesium, Calcium, Kalium)
- Proteine
- Flavonoide wie Isoflavone
- Phytohormone
- ätherische Öle
- Cumarine
- Glykoside
Rotklee: Wechseljahre
Landwirte sind vermutlich für die heutige Forschung an Rotklee im Bezug auf Hormone und Wechseljahre verantwortlich. Denn sie bemerkten bei Tieren, die viel Rotklee aßen, Fruchtbarkeitsstörungen. Daraufhin wurden Phytoöstrogen in der Pflanze entdeckt und näher untersucht. Das Wort Phytoöstrogene kennst du wahrscheinlich im Zusammenhang mit Soja, denn auch in der Hülsenfrucht stecken viele dieser Pflanzenstoffe. Hier wird die familiäre Zusammengehörigkeit von Rotklee und anderen Hülsenfrüchten wie eben Soja interessant. Und in der Tat sind einige dieser Stoffe in beiden Pflanzen enthalten, jedoch in anderen Mengenverhältnissen. In Rotklee sind die wesentlichen Phytoöstrogene Formononetin, Biochanin A, Daidzein und Genistein.
Übrigens, auch eine gesunde Ernährung hilft deinem Körper, die Wechseljahre gut zu überstehen. Achte auf Vitamine, Mineralstoffe und vermeide große Mengen an Alkohol. In diesem Magazinbeitrag erfährst du mehr zum Thema Menopause:
Wechseljahre und ihre Symptome – so erkennst du die Prämenopause
Das bewirken Phytoöstrogene in den Wechseljahren
Beschwerden der Wechseljahre entstehen durch eine hormonelle Veränderung im Körper. Nach und nach wird weniger Östrogen und Progesteron hergestellt. Dieses Ungleichgewicht sollen nun Phytoöstrogene ausgleichen.
Unter Phytoöstrogenen wird eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen wie beispielsweise Isoflavone verstanden. Sie haben eine ähnliche Struktur wie Östrogen. Also können sie auch an den gleichen Rezeptoren wie das Hormon binden. Ihre Wirkung ist jedoch ein wenig schwächer. Im Vergleich zu einer Hormonersatztherapie soll es durch die schwächere Bindung der Phytoöstrogene an den Rezeptoren auch weniger Nebenwirkungen geben.
Wissenschaftliche Studien zu Rotklee und Wechseljahren
Durch wissenschaftliche Forschung sind nicht nur die Inhaltsstoffe von Rotklee bekannt, sondern auch deren Wirkungen werden erforscht. So hat sich beispielsweise ein Forschungsteam aus dem Iran mehrere Studien zum Rotklee-Extrakt im Bezug auf Hitzewallungen als Symptom der Wechseljahre angeschaut. Das Ergebnis: Rotklee konnte die Hitzewallungen reduzieren, besonders bei schweren Symptomen. Auch weitere Beschwerden der Wechseljahre wurden gelindert. Für die Verbraucherzentrale ist die Datenlage zu Rotklee und Wechseljahren jedoch noch nicht ausreichend, um eine Empfehlung auszusprechen. Das bedeutet jedoch nicht zwingend, dass Rotklee-Extrakt nicht wirkt, sondern dass die Daten bisher eine Wirkung nicht sicher bestätigen. Daher wird auch weiter an der Heilpflanze geforscht und immer mehr Wissen bekannt.
Das solltest du bei Rotklee-Kapseln beachten
Möchtest du Rotklee einsetzen, dann sind Kapseln mit Rotklee-Extrakt am einfachsten in der Anwendung. Wir empfehlen dir bei Wechseljahresbeschwerden einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Gemeinsam könnt ihr die Vor- und Nachteile der Hormontherapie und den Einsatz von pflanzlichen Mitteln wie Rotklee besprechen. Denn auch Phytoöstrogene sind nicht ohne Neben- und Wechselwirkungen. Für deine Gesundheit ist eine medizinische Beratung auf jeden Fall sinnvoll. Denn jede Frau und jeder Körper ist verschieden, daher gibt es nicht die allgemeingültige Lösung.
Rotklee wird üblicherweise gut vertragen, wenn die von der EFSA (europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) genannte Dosierung von 43,5 mg Isoflavone pro Tag nicht überschritten wird. Jedoch sollte diese Dosierung maximal für drei Monate eingenommen werden. Darüber hinaus ist die Datenlage unklar.
Außerdem gibt es einige Lebensumstände, bei denen du kein Rotklee einnehmen solltest. Dazu zählen:
- Tumorerkrankungen, insbesondere hormonabhängiger (Brust-)Krebs
- Schilddrüsenerkrankungen
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Kinderwunsch
- Überempfindlichkeit
Für eine optimale Wirkung der Rotklee-Kapseln solltest du zudem auf eine gute Qualität der Kapseln achten. Rotklee-Extrakt kann beispielsweise mit weiteren Heilpflanzen wie Mönchspfeffer und Mineralstoffen kombiniert werden. Füll- und Zusatzstoffe gehören hingegen nicht hinein. Achte zudem auf laborgeprüfte Qualität.
Mit Rotklee & Co zu einer natürlichen Hormonbalance!
Fazit: Rotklee, Wirkung & Wechseljahre
Rotklee ist eine heimische Pflanze, die in verschiedenen Gebieten angewendet wird. Für Frauen ist die Verwendung bei Beschwerden der Wechseljahre besonders interessant. Denn eine Hormontherapie ist mit vielen Nebenwirkungen verbunden. Von Rotklee wird vermutet, dass es durch die enthaltenen Phytoöstrogenen eine ähnliche Wirkung, jedoch weniger Nebenwirkungen hat. Ganz frei von Risiken ist die Rotklee-Wirkung jedoch nicht. Also solltest du die Verwendung mit deinem behandelnden Arzt oder deiner Ärztin absprechen.