Müde, schlapp und antriebslos trotz Sonnenschein? In den Frühlingsmonaten erwacht die Natur zu buntem Leben. Im Gegensatz dazu fühlst du dich weder frisch noch energiegeladen? Frühjahrsmüdigkeit ist ein weit verbreitetes Phänomen. Wie es dazu kommt und was du dagegen tun kannst, erfährst hier.
Wie kann sich Frühjahrsmüdigkeit äußern?
Endlich kommt die Sonne raus, die Tage werden länger und die Natur fängt an zu sprießen und zu blühen. Das verführt zum Rausgehen, frische Luft und Sonne genießen und sich mit anderen Menschen treffen.
Doch bei dir ist die Luft raus. Du bist erschöpft, lustlos und möchtest statt in den Park eigentlich nur in dein Bett. Du fragst dich, was mit dir los ist? In den Monaten März und April kämpft schätzungsweise rund jeder zweite Mensch in Deutschland mit Frühjahrsmüdigkeit.Typische Symptome von Frühjahrsmüdigkeit sind:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Antriebslosigkeit
- Kreislaufbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmungen
- Gereiztheit
Auch wenn sie nach einigen Wochen vergehen, die Symptome von Frühjahrsmüdigkeit können teils sehr stark und belastend sein. Aber was steckt hinter den Beschwerden?
Ursachen für Müdigkeit im Frühling
Zunächst mag es widersprüchlich erscheinen, sich trotz längeren Tagen und Sonnenstunden müde und antriebslos zu fühlen. Frühjahrsmüdigkeit wird jedoch auf ganz natürliche Prozesse im Körper zurückgeführt. Dieser passt sich an die neuen Gegebenheiten an: Denn im Frühling verändern sich die Temperatur und die Länge von Tag und Nacht stark. Das kann den Körper zwischenzeitlich aus dem Gleichgewicht bringen.
In dieser Zeit verändert sich dein Hormonhaushalt. Im kalten und dunklen Winter wird vom Gehirn vermehrt das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet. Sein Gegenspieler ist das Glückshormon Serotonin. Im Frühjahr wird die Serotonin-Produktion hochgefahren. Denn der Körper benötigt Sonnenlicht, um das Glückshormon zu bilden. Gemeinsam regulieren Serotonin und Melatonin den Schlaf-wach-Rhythmus. Ihre Balance ist wichtig für das körperliche und psychische Wohlbefinden. So kann ein Serotoninmangel zu depressiven Verstimmungen führen. Nichtsdestotrotz kann diese hormonelle Umstellung ermüdend und kräftezehrend sein. Frühjahrsmüdigkeit ist also keine Krankheit. Vielmehr benötigt dein Körper etwas mehr Zeit und Ruhe als gewöhnlich, um sich auf „Sommer” einzustellen.
Halten deine Symptome länger als zwei bis vier Wochen an oder treten nicht nur im Frühjahr auf, solltest du dir ärztlichen Rat suchen. Denn sie können auch Anzeichen für Krankheiten wie eine Schilddrüsenfunktionsstörungen oder eine Depression sein.
4 Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit
Obwohl es sich um natürliche Prozesse deines Körpers handelt, musst du nicht tatenlos abwarten, bis die Frühjahrsmüdigkeit verflogen ist. Du kannst selbst aktiv werden. Diese 4 Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit können dir helfen, bleierne Müdigkeit und Lustlosigkeit im Frühling zu vertreiben.
Tipp 1: Sonne tanken
In der Wohnung verkriechen und Serie auf dem Sofa schauen ist nun genau das, was du nicht tun solltest. Tanke stattdessen so viel Sonne wie möglich. Bei einem langen Spaziergang, beim Sport oder beim Treffen mit Freundinnen und Freunden. Nutze jede Gelegenheit in der deine Haut Sonnenlicht tanken kann. Mindestens 20 Minuten am Tag solltest du dein Gesicht und wenn möglich deine Arme dem Sonnenlicht aussetzen. Mithilfe von Sonnenstrahlen produziert dein Körper das Glückshormons Serotonin. Sogar über die Netzhaut aufgenommene Sonnenstrahlen tragen zur Bildung von Serotonin bei. Deshalb empfiehlt es sich, keine Sonnenbrille zu tragen. Aber aufgepasst: Die Frühjahrssonne kann sehr intensiv sein. Um deine Haut zu schützen, solltest du das Sonnenbad am besten vor- oder nachmittags nehmen und gegebenenfalls Sonnencreme auftragen.
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Tipp 2: Raus aus dem Bett
Auch wenn du in dieser Zeit richtig müde bist und dir kein Ort lieber ist als dein Bett. Ein Mittagsschlaf ist bei Frühjahrsmüdigkeit keine gute Idee. Dabei produziert dein Körper Melatonin und verbraucht Serotonin. Besser ist es, abends früh schlafen zu gehen. Ebenfalls hilfreich ist es, künstliches Licht vor dem Schlafen zu meiden. Denn das macht wach. Computer, Fernseher oder Smartphone solltest du vor dem Schlafen also am besten aus deinem Abendritual streichen oder einen Blaulichtfilter verwenden.
Tipp 3: Kreislauf ankurbeln
Gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft es, den Kreislauf in Schwung zu bringen. Sport und Bewegung sind jetzt angesagt. Also raus aus den Pantoffeln und rein in die Laufschuhe. Du kannst draußen zum Beispiel joggen, Rad fahren oder Inliner skaten, Beachvolleyball oder Fußball spielen und wandern oder klettern gehen. Auch Gymnastikübungen oder Yoga sind eine Möglichkeit, um in Schwung zu kommen. Das Gute: Sport und Bewegung kurbeln nicht nur deinen Kreislauf an, sondern schütten auch Glückshormone aus. So tust du gleichzeitig etwas gegen die Müdigkeit und die niedergeschlagene Stimmung, die Frühjahrsmüdigkeit mit sich bringt. Wichtig hierbei ist die Regelmäßigkeit. Am besten treibst du drei- bis viermal pro Woche Sport. Dabei reichen 30 Minuten schon aus.
Wechselduschen sind ein weiterer Trick, um deinen Kreislauf am Morgen anzukurbeln. So trainierst du deine Blutgefäße und fühlst dich wach und frisch.
Tipp 4: Fit essen
Mit viel frischem Obst und Gemüse kannst du über deine Ernährung die Stoffwechselprozesse im Körper unterstützen. Gegen Frühjahrsmüdigkeit kann es auch helfen, wenn du fettiges und schwer verdauliches Essen, wie übermäßig Käse, rotes Fleisch oder Wurstwaren meidest. Denn eine solche Ernährung kann müde und träge machen. Stattdessen tust du dir und deiner Gesundheit etwas Gutes, wenn du mehr Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen oder Fisch und Meeresfrüchte isst. Auch gibt es Lebensmittel, die die Serotonin-Produktion unterstützen. Etwa Bananen, Walnüssen oder dunkle Schokolade. Mit diesem Wissen kannst du nun auch durch deine Ernährung der Frühjahrsmüdigkeit aktiv entgegenwirken.
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