Superfood Mariendistel: Ein natürlicher Helfer

Superfood Mariendistel: Ein natürlicher Helfer

Feb 06, 2025Belinda Gök

Die Mariendistel ist vielen bereits als Heilpflanze bekannt – und das zu Recht. Schon in der Antike wurde sie gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt. Auch heute noch wird sie hoch geschätzt und ist insbesondere als Superfood und Heilpflanze in der Naturheilkunde und der modernen Medizin hoch angesehen. Was genau hinter der Mariendistel steckt, welche gesundheitsfördernden Eigenschaften sie besitzt und wie die Studienlage dahinter aussieht, erfährst du in diesem Artikel.



Wo kommt die Mariendistel eigentlich her?

Die Mariendistel (Silybum marianum) ist auf dem ersten Blick sehr hübsch anzusehen: die gewellten, großen und grünen Blätter mit weißen Marmorierungen sowie die purpurfarbenen Blüten unterschieden die Mariendistel optisch von anderen Distelarten. Die Dornen helfen ihr dabei, sich vor Angreifern und schädlichen Einflüssen zu schützen.

Botanisch gesehen gehört die Mariendistel zu den Korbblütlern und mag es daher sonnig und trocken. Der Ursprung der Heilpflanze liegt im Mittelmeerraum, wobei sie heutzutage auf allen Kontinenten vorzufinden ist. Überlieferungen zufolge hat die Mariendistel den lateinischen Namen Silybum marianum daher, dass Maria, während sie das Jesuskind stillte, ein paar Tropfen ihrer Muttermilch auf die Blätter fallen ließ. Diese Milchtropfen bildeten der Legende nach die Marmorierungen auf den Blättern. Die Mariendistel wird daher unter anderem auch Milchdistel genannt. Weitere gebräuchliche Namen sind Frauendistel, Christdistel, Heiligdistel oder Marienkörner.

Was macht die Mariendistel zum Superfood?

Warum die Mariendistel als Superfood gilt, ist ganz simpel: Im Vergleich zu herkömmlichem Obst und Gemüse sind Superfoods dafür bekannt, besonders reich an Nährstoffen und Antioxidantien zu sein. Aufgrund der hohen medialen Aufmerksamkeit ist der Hype um Superfoods innerhalb kürzester Zeit rasant gestiegen. In diesem Zusammenhang nahm auch die Beliebtheit der Mariendistel zu, nachdem sie durch die Gesundheits- und Ernährungsindustrie wieder verstärkt in den Mittelpunkt rückte. Die Mariendistel zählt daher aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften und der positiven Effekte für die Leber als wertvolles Superfood und kann auf verschiedene Weisen aufgenommen werden. Mehr über Superfoods und ihre Eigenschaften findest du hier: Superfoods: Hype oder gesundheitliche Bereicherung?

Die gängigste Methode, das Superfood Mariendistel zu sich zu nehmen, ist über Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln oder Pulver. Diese Präparate enthalten eine kontrollierte Dosis Silymarin - den Wirkstoff der Mariendistel. Dadurch lässt sich die Einnahme optimal dosieren und in die tägliche Routine integrieren. Alternativ kann die Mariendistel auch als Tee konsumiert werden. Hier ist die Dosierung jedoch in sehr geringen Mengen zu finden. Der unverwechselbare Geschmack der Mariendistel in Form von kaltgepresstem Öl wird zudem häufig in der heimischen Küche genutzt, um Salate zu verfeinern. Ebenso hat die Schönheitsindustrie den Nutzen der Mariendistel erkannt: Viele Cremes und Öls enthalten Extrakte aus der Mariendistel, um die Haut mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Vor allem das enthaltene Vitamin E ist dafür bekannt, die Hautgesundheit zu fördern und die Pflege maßgeblich zu unterstützen. Die Haut wird dabei ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt.

Eine weitere spannende Möglichkeit, den Wirkstoff der Mariendistel zu genießen, ist der Verzehr von Mariendistel-Samen und -Kernen. Diese können ganz einfach Bowls oder Smoothies beigefügt werden. Solltest du in Erwägung ziehen, eine hochdosierte Form der Mariendistel einzunehmen, empfehlen wir dir, vorher einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Wechsel- oder Nebenwirkungen zu vermeiden.

Wirkstoff Silymarin

Neben den Blättern und Blüten der Mariendistel werden insbesondere die Samen am häufigsten in der Heilkunde genutzt. Sie enthalten den Großteil des Wirkstoffs Silymarin, der für die leberschützenden Eigenschaften der Mriendistel bekannt ist. Die Hauptwirkstoffe der Mariendistel gehören zur Gruppe der Flavonoide. Flavonoide zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sekundäre Pflanzenstoffe bieten den Pflanzen in der Natur Schutz vor äußeren Einflüssen und vor der Tierwelt. Flavonoiden werden immunsystemstärkende und antioxidative Eigenschaften zugesprochen. In den Samen der Mariendistel sind die primären Flavonoide Silybin A und B, Silydianin und Silychristin enthalten. Diese Flavonoide bilden gemeinsam den Falvonoidkomplex Silymarin.

Silymarin steht im Zusammenhang mit folgenden positiven Effekten:

  • entzündungshemmend 
  • antioxidativer Eigenschaften 
  • blutzuckersenkend
  • leberunterstützend und -regenerierend
  • cholesterinsenkend
  • verdauungsfördernd
  • blutdruckregulierend

Eigenschaften und Studienlage

Zahlreiche Studien belegen, dass die Mariendistel protektive Eigenschaften gegen toxische Substanzen hat. Das Superfood gilt laut Literatur als hepatoprotektiv, kardioprotektiv, neuroprotektiv, entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Der Wirkstoff Silymarin hat die Fähigkeit, gegen biologische Gifte wie Mykotoxine und Bakterientoxine sowie chemische Gifte wie Fluorid, Metalle und Pestizide zu kämpfen. 1

Neben allgemeineren Studien gibt es auch zahlreiche spezifische Untersuchungen, die sich mit der Wirkung der Mariendistel auf bestimmte Erkrankungen befassen. Einige dieser Studien möchten wir dir nun vorstellen:

Mariendistel und Leber

Die Leber ist das primäre Stoffwechselorgan unseres Körpers. Ohne sie wären wir nicht lebensfähig. Sie ist unter anderem zuständig für die Entgiftung unseres Körpers, die Produktion von Gallenflüssigkeit, die beim Verdauungsprozess eine wichtige Rolle spielt und für die Verwertung und Speicherung von Nährstoffen.

Der Wirkstoff Silymarin wird seit Jahrhunderten verwendet, um Lebererkrankungen zu behandeln. Es gibt zahlreiche präklinische Daten, die darauf hindeuten, dass Silymarin oxidativem Stress entgegenwirken kann und dadurch die Zytotoxizität verringern kann. Das hilft dabei, intakte Leberzellen oder nicht irreversibel geschädigte Zellen zu schützen. Klinische Studien konnten diese leberschützenden Effekte bei Patienten mit alkoholischer oder nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung sowie bei Patienten mit Zirrhose beobachten. Im Rahmen einer Studie konnte die Behandlung mit Silymarin die leberbedingten Todesfälle deutlich reduzieren. Außerdem wurde festgestellt, dass bei Patienten mit alkoholischer Zirrhose und Diabetes mithilfe von Silymarin die glykämischen Parameter verbessert werden konnten. Der optimale Zeitpunkt für die Behandlung von Fettlebererkrankung und weiteren Lebererkrankungen mit Silymarin sollte so früh wie möglich stattfinden. 2

Mariendistel und Immunsystem

Es wurde eine Studie an Wachteln durchgeführt, um zu zeigen, dass die Mariendistel positive Auswirkungen auf das Immunsystem hat. Schon der Verzehr von 0,5 % und 1 % Mariendistelpulver, das der Nahrung zugeführt wurde, reichten aus, um die Blutwerte, einschließlich des Albumins (ein bestimmtes Protein, was von der Leber produziert wird) und des Gesamtproteins, zu verbessern. Zudem wurde die antioxidative Kapazität des Plasmas verbessert. Insgesamt konnte beobachtet werden, dass Silymarin in der Ernährung der Wachteln die Vitamin-D3-, Kalzium- und Abuminwerte sowie die Anzahl der weißen Blutkörperchen erhöhte. 3 Diese Faktoren ermöglichen eine Verbesserung des Immunsystems.

Mariendistel und Verdauung

Unsere Verdauung ist ein äußerst komplexer und empfindlicher Prozess. Dieser hilft uns dabei, die Nahrung und die darin enthaltenen Nährstoffe zu verwerten. Die Gerb- und Bitterstoffe in den Samen der Mariendistel können die Verdauung fördern und positiv beeinflussen. Gerbstoffe gelten als entzündungshemmend und werden in der traditionellen Medizin für Magen-Darm-Entzündungen und -Beschwerden genutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Produktion von Magen- und Gallensäure an. Gemeinsam unterstützen sie unsere Verdauungsfunktion.

Mariendistel und Bluthochdruck

In dieser Studie wurde die Wirkung von Silymarin auf den Bluthochdruck an Ratten untersucht. Dabei wurde den Ratten DOCA-Salz, eine Substanz, die Bluthochdruck auslöst, verabreicht. Anschließend erhielten sie Silymarin in zwei verschiedenen Dosen (300 mg/kg und 500 mg/kg). In dieser Zeit wurden der Blutdruck und die Herzfrequenz regelmäßig gemessen. Es zeigte sich, dass Silymarin die Herzfrequenz, den systolischen Blutdruck und den basalen Blutdruck der Ratten deutlich verringern konnte. 4 Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Silymarin die Fähigkeit besitzt, den Bluthochdruck zu senken. Dadurch lässt sich der Blutdruck besser kontrollieren und beobachten.

Mariendistel und Blutzucker

Ziel der folgenden Studie war es, mithilfe einer Meta-Analyse die Wirkung der Supplementierung mit Silymarin auf den Stoffwechsel und den oxidativen Stress bei Patienten, die an Typ 2 Diabetes mellitus leiden, zu bewerten. Die Ergebnisse machten deutlich, dass Silymarin dabei helfen kann, den Nüchternblutzucker, Insulin, LDL-Cholesterin, Hämoglobin A1c und Malondialdehyd zu verringern. Das “gute” HDL- Cholesterin hingegen konnte erhöht werden.5

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Synergie zwischen Mariendistel und Artischocke

Mariendistel und Artischocke sind in Nahrungsergänzungsmitteln oftmals in Kombination vorzufinden. Das hat einen bestimmten Grund: Dadurch wird die Synergie der Wirkstoffe verstärkt, was die positiven Eigenschaften auf Verdauung und Leber verbessern kann. Silymarin unterstützt die Leberzellen und deren Regeneration, wohingegen Artischocke die Produktion von Gallensäure fördert und die Verwertung der Nahrung erleichtert. Zusammen können die Power-Pflanzen ihre volle gemeinsame Kraft entfalten und insbesondere bei Lebererkrankungen oder zur Unterstützung von Detox-Maßnahmen verwendet werden. Wann sollte man Mariendistel-Präparate nicht einnehmen?

In der Regel gilt die Einnahme der Mariendistel als gut verträglich. In seltenen Fällen können jedoch Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Diese klingen aber meist wieder ab, nachdem die Dosierung verringert wurde. Schwangere und stillende Frauen sowie Menschen mit Leber- und Gallenerkrankungen sollten keine Mariendistel-Präparate zu sich nehmen. Solltest du dennoch Fragen dazu haben, kannst du deinen Arzt zu Rate ziehen. Auch kann es bei der Einnahme von Mariendistel-Präparaten zu einer Wechselwirkung mit Lebermedikamenten kommen. Zudem kann die Mariendistel die Wirkung jener Medikamente verstärken, die für die Blutzuckersenkung verantwortlich sind. Daher gilt auch hier: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Fazit

Wenn du aktiv deine Leber unterstützen möchtest, ist die Mariendistel - am besten in Kombination mit Artischocke - eine optimale Möglichkeit für dich. Vor allem bei Beschwerden im Verdauungstrakt, zur Verbesserung der Leber- und Gallengesundheit sowie Bluthochdruck kann die Supplementierung mit einem geeigneten Präparat durchaus Sinn ergeben.

Quellen:

  1. Fanoudi S, Alavi MS, Karimi G, Hosseinzadeh H. Milk thistle (Silybum Marianum) as an antidote or a protective agent against natural or chemical toxicities: a review. Drug Chem Toxicol. 2020 May;43(3):240-254. doi: 10.1080/01480545.2018.1485687. Epub 2018 Jul 22. PMID: 30033764. 

  2. Gillessen A, Schmidt HH. Silymarin as Supportive Treatment in Liver Diseases: A Narrative Review. Adv Ther. 2020 Apr;37(4):1279-1301. doi: 10.1007/s12325-020-01251-y. Epub 2020 Feb 17. PMID: 32065376; PMCID: PMC7140758.

  3. Khazaei R, Seidavi A, Bouyeh M. A review on the mechanisms of the effect of silymarin in milk thistle (Silybum marianum) on some laboratory animals. Vet Med Sci. 2022 Jan;8(1):289-301. doi: 10.1002/vms3.641. Epub 2021 Oct 2. PMID: 34599793; PMCID: PMC8788984.

  4. Jadhav, G.B., Upasani, C.D. Antihypertensive effect of Silymarin on DOCA salt induced hypertension in unilateral nephrectomized rats. Orient Pharm Exp Med 11, 101–106 (2011). https://doi.org/10.1007/s13596-011-0018-2

  5. Hadi A, Pourmasoumi M, Mohammadi H, Symonds M, Miraghajani M. The effects of silymarin supplementation on metabolic status and oxidative stress in patients with type 2 diabetes mellitus: A systematic review and meta-analysis of clinical trials. Complement Ther Med. 2018 Dec;41:311-319. doi: 10.1016/j.ctim.2018.08.010. Epub 2018 Sep 3. PMID: 30477860.



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