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Kupfer und Kupfermangel

Mar 15, 2021Hanna Eversmann

Kupfer im Körper? Das rötlich-braun schimmernde Metall ist Bestandteil lebensnotwendiger Funktionen unseres Organismus. Hier erfährst du, wofür Kupfer wichtig ist, wann ein Kupfermangel Thema sein kann und in welchen Lebensmitteln es enthalten ist.

Kupfer als Spurenelement

Du hast noch nie davon gehört, dass Kupfer nicht nur schön aussehen kann, sondern auch im Körper eine glanzvolle Rolle einnimmt? Damit bist du sicher nicht allein, da Kupfer anders als z. B. das Eisen ein eher unbekanntes Metall im Bereich der Ernährung und Physiologie ist.

Der Körper benötigt Kupfer genauso wie er z. B. Vitamine und Wasser zum Leben benötigt.

Kupfer ist ein wichtiges Spurenelement, welches wir täglich mit der Nahrung aufnehmen müssen. Da es ein Metall ist, kann der Körper dieses Element nicht selbst herstellen. Kupferhaltige Lebensmittel können unseren täglichen Bedarf jedoch ausreichend decken.

Für welche Funktionen ist Kupfer wichtig?

Die Funktionen von Kupfer sind genauso elementar wie die der bekannteren Vitamine.

Wir benötigen Kupfer in erster Linie für die Zellatmung. Diese sichert die Sauerstoffversorgung der Zellen.

Darüber hinaus ist es auch an der Blutbildung beteiligt, genau genommen an der Herstellung der roten Blutkörperchen.

Außerdem unterstützt es die Aufnahme von Eisen in unserem Magen-Darm-Trakt. Eisen ist ebenso essentiell für unsere Blutbildung und in seiner Funktion eng an Kupfer geknüpft.

Du kannst dir das so vorstellen, dass Kupfer als ein fleißiger Helfer (Co-Faktor) von einigen Enzymen im Körper unterwegs ist. Dies sind z. B. Enzyme wie die Monoaminooxidase in den Mitochondrien, unseren Energiekraftwerken des Körpers.

Außerdem besteht eine Verbindung zwischen Kupfer und unserem Immunsystem. Wie genau die Einflüsse jedoch wirken, ist noch nicht wissenschaftlich belegt.

Tagesbedarf an Kupfer

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Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) benötigen wir täglich ungefähr 1 - 1,5 mg Kupfer. Für Kinder von 1 bis 3 Jahren empfiehlt die DGE eine tägliche Zufuhr in Höhe von 0,5 – 1,0 mg. Dies ist wie beispielsweise bei Vitamin B5 nur ein Schätzwert „ für eine angemessene Zufuhr“, da der Kupferbedarf nicht genau zu ermitteln ist.

Insgesamt kann der Körper 100 mg Kupfer speichern: Davon ist der größte Bestand im Skelett vorhanden, ein weiterer großer Teil in den Muskeln. Der Rest verteilt sich in Leber und Gehirn.

Genau wie die Bezeichnung als Spurenelement verrät, benötigen wir das Metall nur in Spuren. Es sind also kleine Mengen an Kupfer, die zugeführt werden müssen. Diese reichen dem Körper zur Erfüllung der mit Kupfer zusammenhängenden Funktionen aus. Diesen Bedarf können wir in der Regel über kupferhaltige Lebensmittel decken.

Welche Lebensmittel liefern uns Kupfer?

Wenn du dich gesund und munter fühlst, dich bunt und abwechslungsreich ernährst, kannst du ganz gelassen sein was deinen Gehalt an Kupfer im Körper angeht. Die empfohlene Tageszufuhr lässt sich im Normalfall entspannt erreichen.

In den folgenden Lebensmitteln steckt in der angegebenen Menge 1 mg Kupfer. Dies entspricht unserem ungefähren Tagesbedarf.

  • 100 g Hülsenfrüchte
  • 50 g Weizenkeime
  • 125 g Roggenvollkornbrot
  • 75 g Pilze
  • 25 g Nüsse
  • 25 – 50 g Leber
  • 25 g Kakaopulver
  • 50 g Schokolade

Aber auch Bohnen, Reis, Bananen, Quinoa oder Rosinen sind wertvolle Kupfer-Lieferanten. Der höchste Gehalt an Kupfer ist in Krustentieren und Innereien zu finden. Deine Auswahl an kupferhaltigen Lebensmitteln ist also vielfältig und groß.

Ist ein Kupfermangel möglich?

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Wir benötigen Kupfer in nur geringen Mengen bzw. nur in Spuren. Ist es dann überhaupt möglich, einen Kupfermangel zu entwickeln?

Der medizinische Fachbegriff für einen Kupfermangel ist Hypokuprämie.

 

Für eine Unterversorgung bzw. einen Kupfermangel kann es die folgenden Gründe geben, die jedoch Ausnahmen darstellen:

  • Darmerkrankung wie z. B. Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn, welche die Aufnahme (Absorption) von Zink im Darm stören.
  • Angeborene Kupferkrankheit Morbus Wilson (Menkes-Syndrom), durch die ebenfalls die Kupferaufnahme gestört ist.
  • Sehr stark überhöhte Zinkzufuhr mittels Nahrungsergänzungsmitteln und dies über einen langen Zeitraum. Ein zu hoher Zinkwert im Körper blockiert die Absorption von Kupfer im Darm durch die Darmschleimhäute.
  • Künstliche Ernährung über längere Zeit.

Die tatsächliche Zufuhr an Kupfer liegt bei ungefähr 2 mg am Tag. Die Kupferversorgung ist damit im Normalfall ausreichend gesichert. Für einen klinischen Kupfermangel kommen, wie du sehen kannst, nur wenige Krankheiten und Ursachen in Frage.

Kupfermangel erkennen

Kupfer ist beispielsweise für die Zellatmung wichtig. Diese Funktion ist so grundlegend und elementar, dass sich die Anzeichen einer Unterversorgung an Kupfer unspezifisch zeigen.

Müdigkeit und Hautveränderungen können sich als Erstes äußern.

Anschließen können sich Schwierigkeiten bei der Konzentration, Störungen des zentralen Nervensystems, Blutarmut (Anämie) oder Probleme mit der Leber entwickeln.

Diese Anzeichen sollten unbedingt von einer Ärztin oder einem Arzt beurteilt werden – von einer Behandlung auf eigene Faust ist abzuraten.

An dieser Stelle ist jedoch noch einmal hervorzuheben, dass ein Kupfermangel in Deutschland sehr selten verbreitet ist. Es sind eher Extrembedingungen, die diesen Mangel hervorrufen können.

Fazit: Kupfer und Kupfermangel

  • Kupfer ist für uns lebenswichtig und weit mehr als Material für Stromleitungen oder moderne Dekoration.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von ca. 1 - 1,5 mg Kupfer am Tag. Dies ist eine Menge, die wir leicht mit einer abwechslungsreichen Ernährung decken können.
  • Kupferhaltige Lebensmittel sind weit verbreitet: Nüsse, Fleisch, Getreide oder Molkereiprodukte halten unsere Kupferdepots gut gefüllt.

Ein Kupfermangel ist sehr selten und kommt nur in Einzelfällen vor. Personen, die gesund sind und sich fit fühlen, können entspannt bleiben was den Kupferhaushalt angeht. Einen Kupfermangel haben sie in der Regel nicht zu befürchten.

Quellen

  • Biesalski, H. K.; Grimm, P. & Nowitzki-Grimm, S. (2011). Taschenatlas Ernährung (6. Auflage). Thieme.
  • Horn, F. (2009). Biochemie des Menschen. Das Lehrbuch für das Medizinstudium (4. Auflage). Thieme.
  • Ebermann, R.; Elmadfa I. (2011). Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung (2. Auflage). Springer-Verlag.

Alle unsere Artikel werden von Ernährungswissenschaftlern geschrieben und von Fachexperten auf inhaltliche Qualität geprüft.

 



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