Wer an Hirse denkt, der erinnert sich womöglich an das “Arme Leute Essen”. Denn früher war das tatsächlich so. Hirse konnten sich auch die ärmeren Bürger leisten und deshalb gab es wohl auch so oft Hirse- oder Haferbrei zu essen. Was die Menschen damals nicht wussten ist, dass Hirse eins der mineralstoffreichsten Getreidesorten und somit besonders gesund ist. Hirse steckt voller Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe.
In diesem Artikel wollen wir dir die kleinen runden Kügelchen etwas näher bringen und dir zeigen, warum du Hirse öfter in deinen Speiseplan integrieren solltest.
Wundergetreide Hirse - was sie alles kann
Das Spelzgetreide kommt immer im geschälten Zustand in den Laden und zählt trotzdem zum Vollkorngetreide. Denn der Keimling, den wir am Ende in der Packung haben, enthält den größten Wert an Mineralstoffen und Vitaminen. Man kann Hirse aber auch gemahlen oder in Flocken kaufen.
Hirse zählt schon seit Tausenden von Jahren zu den Grundnahrungsmitteln in unserer Gesellschaft und wurde bereits von den Babyloniern und Etruskern vor 6.000 Jahren angebaut. Sie ist besonders nahrhaft, lässt sich überall ohne Probleme anbauen und hat eine Reifezeit von gerade mal 100 Tagen, was sie sehr wertvoll macht.
Das kleine Kügelchen steckt voller Power und versorgt unseren Körper unter anderem mit Eisen, Silizium und Magnesium. Hirse kann unsere Haare, Haut und Nägel stärken, das Bindegewebe straffen und für ein gesundes Hautbild sorgen. Auch bei Glutenunverträglichkeiten oder einem Reizdarm ist Hirse besonders gut geeignet, da sie von Natur aus glutenfrei und leicht bekömmlich ist.
Die wertvollen Nährwerte der Hirse machen sie, gleich nach dem Hafer, zum besten Getreide überhaupt. Durch ihren hohen Eisen- und Magnesiumgehalt ist sie besonders bei Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren beliebt, da diese Nährstoffe manchmal zu kurz kommen können.
Auch in der Volksheilkunde ist die Hirse schon lange beliebt und wird regelmäßig bei Erkältungssymptomen erfolgreich eingesetzt.
Nährwerte und Wirkung der Hirse
Wenn es um den Eisengehalt geht, ist Hirse kaum zu toppen. Denn mit rund 9 mg Eisen gehört sie dabei zu den Spitzenreitern der Getreidesorten. Das sorgt für einen reibungslosen Sauerstofftransport in der Blutbahn und hilft dem Körper sowohl bei der Zellteilung als auch bei der Energiegewinnung. Um das Eisen besser im Körper aufnehmen zu können, empfiehlt es sich Vitamin-C reiche Lebensmittel, wie rote Paprika, damit zu kombinieren.
Auch pflanzliche Proteine - sprich Eiweiß - sind reichlich enthalten, daher lohnt es sich für vegan lebende Menschen, dieses Getreide öfters zu servieren.
Ganze 170 mg Magnesium stärken unsere Muskeln und Nerven. Menschen mit Darmbeschwerden können sich über den Konsum von Hirse freuen, da sie glutenfrei und besonders schonend zu unseren Magen- und Darmschleimhäuten ist. Sekundäre Pflanzenstoffe können unsere Zellen sowohl schützen als auch stärken und ihnen bei der Zellerneuerung und Regeneration helfen.
Das reich enthaltene Silizium bzw. die Kieselsäure stärkt unsere Haare, festigt die Nägel und verleiht der Haut ein gesundes Aussehen. Auch das Bindegewebe kann durch eine regelmäßige Zufuhr von Silizium wieder gestrafft werden, was Cellulite vorbeugen kann. Das Zellwachstum sowie der Zellaufbau werden dank des Siliziums unterstützt, was besonders wichtig ist.
Weiter stärkt Hirse unser Immunsystem und zählt schon seit Langem zu den natürlichen Hausmitteln gegen Erkältungen.
Hirse ist nicht gleich Hirse
Wenn wir von Hirse reden, dann denken viele an das kleine gelbe Kügelchen. Hirse gibt es aber in verschiedenen Farben. Das Interessante dabei ist, dass die unterschiedlichen Farben bereits darauf hinweisen, welche Nährstoffe vermehrt in ihren vorhanden sind.
Da es sich nicht um eine einzelne Pflanzenart handelt, reden wir von mehreren verschiedenen Hirsesorten. Die Farben reichen vom klassischen gelb über rot, braun, fast weiß und komplett weiß. In den hellen Farben, wie in der gelben Hirse steckt demnach eine ordentliche Portion Beta-Carotin, das auch gut für Haut, Augen und die Herzgesundheit ist. Rote Hirsesorten enthalten dafür mehr Flavonoide, die unser Immunsystem stärken. Die roten und braunen Sorten haben außerdem einen erhöhten Gehalt an Antioxidantien, als ihre Geschwister.
Besonders helle und somit auch weiße Hirse enthält besonders viel Eiweiß, was wichtig für unsere Muskeln und deren Aufbau ist.
5 Gründe für die Verwendung von Hirse
Wie du jetzt erfahren hast, kann Hirse bei einigen Beschwerden helfen und dich in deiner gesunden Körperfunktion bestens unterstützen. Hier sind unsere 5 Gründe, warum du deinen Hirsekonsum steigern solltest.
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Hirseextrakt hilft bei Haarausfall
Durch den erhöhten Gehalt von Kieselsäure / Silizium eignet sich Hirse besonders gut für das Haarwachstum. Kieselsäure enthält zudem Keratin, was ein Bestandteil der Haarstruktur ist und somit beim Aufbau der Haare hilft. Wer sich also vor einer vorzeitigen Glatze bewahren möchte, kann gerne zu Hirseextrakten greifen.
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Hirsekissen entspannen deine Muskeln
Wir kennen Kirschkernkissen und ihre Geschwister, aber auch ein mit Hirse gefülltes Kissen kann bei Muskelverspannungen jeglicher Art wahre Wunder bewirken. Hier hat die Hirse gleich zwei Anwendungsbereiche. Hirse kann Wärme sehr lange konstant speichern, sodass die wärmende Behandlung Verkrampfungen lösen kann. Im Gegenzug dazu kann die Behandlung mit kalten Hirsekörnern entzündungshemmend wirken.
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Entgiftung des Körpers
Hirse kann dabei helfen den Körper zu entschlacken und unerwünschte Giftstoffe auszuscheiden. Du kannst dies in Form einer Hirsekur machen oder einfach regelmäßig Hirse essen. Achte aber immer darauf, genügend zu trinken, damit die Giftstoffe auch hinausgespült werden können.
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Immunstärkung
Wie bereits erwähnt, kann Hirse unsere Zellen schützen, sie beim Zellaufbau unterstützen und unser Immunsystem stärken. Bei Erkältungen wird Hirse sehr gerne verwendet, weil sie anders als andere Getreidesorten nicht schleimbildend wirkt. Bei Erkrankungen der Atemwege ist die Zubereitung von Hirse daher besonders beliebt.
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Hirse schmeckt einfach lecker
Bei den ganzen gesundheitlichen Vorteilen dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass Hirse ein Lebensmittel ist, das sehr lecker zubereitet werden kann. Du kannst sie in verschiedenen Variationen zu dir nehmen und machst dabei auf jeden Fall immer alles richtig.
Zubereitungstipps
Bei der kulinarischen Zubereitung der Hirse solltest du darauf achten, sie immer zu kochen und nicht roh zu verspeisen. Die rohe Hirse enthält das Enzym Phytin, das sich gesundheitsschädigend auf uns auswirken kann. Daher ist es ratsam die Hirse vor dem Kochen für etwa 2 Stunden einzuweichen und das Einweichwasser dann nicht mehr zu verwenden.
Danach kann die Hirse problemlos gegessen und zubereitet werden. Vor dem 30 - 40 Minütigen Garen kannst du die Hirse auch in der Pfanne rösten. Das verleiht ihr einen nussigen Beigeschmack und verfeinert so manch eine Speise.
Dabei ist kaum eine andere Getreidesorte sovielseitig in der Küche einsetzbar, wie Hirse. Du kannst sie sowohl pikant, umami als auch süß zubereiten und jedes Mal passt der Geschmack zum Gericht.
Beim Garen mit der doppelten oder dreifachen Menge Wasser, solltest du es vermeiden sie umzurühren, da sie dann leicht pappig werden kann und die Flüssigkeit nicht mehr so gut aufnimmt.
Das lässt sich aus Hirse zubereiten
- Müsli
- Porridge
- Hirsebrei
- als Beilage
- Curry
- Bratlinge
- Topping auf Salaten
- Füllung für Gemüse
- Risotto
- Auflauf
- Gratin
- Pfannkuchen
- Fladenbrot
- Gnocchi
- und vieles mehr!
Je nach Gericht kannst du die Hirse mit Obst, Früchten oder Gemüse und den verschiedensten Gewürzen (von Zimt bis Curry) kombinieren und verfeinern.
Kaum ein Getreide ist so vielseitig einsetzbar wie die Hirse und lässt sich zu so vielen unterschiedlichen Gerichten verwandeln.
Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde und gesunde Lebensweise ergänzt. Unsere Experten der Fachmedizin segnen alle Texte vor der Veröffentlichung ab.